zeichnet Warburg barrierefreies
5 Gleich ums Eck O P T I MA LL O K A L www.warburger-waldquell.de Der Sozialverband VdK Nord- rhein-Westfalen hat die Hanse- stadt Warburg am 26. Oktober 2020 mit der Plakette Unser Dank dem Bauherren ausgezeichnet. Die Plakette erhalten Städte für vorbildlich barrierefreies Bauen. Die Hansestadt Warburg hat in ei- nem NRW-weiten Pilotprojekt ge- zeigt, dass Denkmalschutz, Barrie- refreiheit und eine moderne Stra- ßenplanung keine Gegensätze sind. Von 2011 bis 2019 wurde die historische Warburger Innen- stadt in acht aufeinanderfolgenden Bauabschnitten barrierefrei umge- staltet. Seit September 2019 kön- nen sich sowohl Ältere und Men- schen mit Behinderungen, als auch jeder andere Personengruppe von den Erleichterungen im Alltag selbst überzeugen. So wurden unter anderem Höhen- unterschiede, Unebenheiten und Stolperfallen beseitigt sowie die öffentlichen Räume auf höhen- gleichem Niveau klar gegliedert. Der Vorsitzende des VdK-Kreis- verbands Höxter, Peter Bierwirth, sowie der Geschäftsführer des VdK-Kreisverbands Höxter, Frank Franke, haben sich anlässlich der Auszeichnung selbst ein Bild von der barrierefreien Umgestaltung machen können. Es ist das erste Mal, dass nicht nur ein Gebäude ausgezeichnet wird, sagte Bierwirth. Warburg habe mit dem Projekt erfolgreich das Vorurteil wiederlegt, dass Denkmalschutz und Barrierefrei- heit nicht zusammenpassen, sagte Thomas Zander, Landesgeschäfs- führer des VdK. Die Stadt hat ein Projekt verwirklicht, von dem viele Menschen etwas haben, so Zan- der weiter. Physikalische Barrieren wurden abgebaut und taktile und visuelle Elemente für Menschen mit Sinnesbehinderungen verwen- det. Vorbildlich, nannte Zander die Umsetzung und lobte auch den Entscheidungsprozess, bei dem Menschen mit Behinderungen im- mer berücksichtigt worden seien. Zander weiter: Eine alte Forde- rung von uns wurde hier umge- setzt: keine Entscheidung über uns ohne uns. Michael Stickeln, in der letzten Woche seiner Amtszeit als Bürger- meister, freut sich, die VdK-Plakette nach langjähriger Bauphase für die Warbuger Innenstadt in Emp- fang nehmen zu dürfen. Es freut uns sehr, dass unsere Bemühun- gen so anerkannt werden, sagte er. Der Prozess habe bereits 2008 begonnen. Die Innenstadt war in schlechtem Zustand und dringend sanierungsbedürftig. In Zusammenarbeit mit dem nord- rhein-westfälischen Wirtschafts- ministerium entstand das Pilotpro- jekt für den barrierefreien Um- bau. 2011 begannen die Arbeiten in der Hauptstraße. Wenn sich Menschen mit einer Beeinträchti- gung frei bewegen können, zeigt das, das die Gesellschaft funktio- niert, sagte Stickeln weiter. Es sei ein schwerer Prozess gewesen, der den Anwohnern, dem Einzel- handel und auch der Verwaltung viel abverlangt habe. Umso mehr freue ihn die Anerkennung durch den Sozialverband. Vielleicht ist das ein Impuls für andere Städte, sich auf den Weg zu machen und sich der Aufgabe zu stellen, schloss er. Die Plat- zierung von Urkunde und Plakette überlässt Stickeln seinem Nachfol- ger, dem frisch ins Amt des Bürger- meisters gewählten Tobias Scherf. Ich denke aber, es wird ein wür- diger Platz, an dem die Öffentlich- keit es wahrnehmen kann, sagte Stickeln. Im Kreis Höxter ist Warburg bis- her die einzige Stadt, die die Aus- zeichnung vom VdK erhalten hat. Die Plakette wird zwei- bis dreimal im Jahr verliehen. Plakette Unser Dank dem Bauherren VdK zeichnet Warburg für barrierefreies Bauen aus Peter Bierwirth, Thomas Zander und Michael Stickeln. Foto: Sürder