Facebook fürchtet deutliche
15 San Francisco (AFP) - Facebook fürchtet trotz gestiegener Nutzerzahlen in der Corona-Krise deut- liche Geschäftseinbrüche in den kommenden Monaten. Das Anzeigengeschäft sei bereits in den letzten drei Märzwochen steil nach unten gegangen, erklärte der US-Internetgigant am Mittwoch bei Veröffentli- chung seiner Bilanz für das erste Quartal. Der Ausblick auf das künftige Geschäft sei wegen der Pandemie von beispielloser Unge- wissheit geprägt. Konzernchef Mark Zucker- berg zeigte sich besorgt, dass die Gesundheitskrise und ihre wirtschaftlichen Folgen länger andauern könnten als viele Menschen derzeit erwarteten. Zwar er- zielte Facebook im ersten Quartal noch einen deut- lichen Anstieg seines Um- satzes. Dies lag aber daran, dass sich die Corona-Krise erst gegen Ende der Periode auf das Anzeigengeschäft durchschlug. Bereits in den letzten drei Märzwochen sei ein bedeut- samer Rückgang der Nach- frage nach Anzeigen in den von Facebook betriebenen Onlinenetzwerken sowie der aus den Anzeigen erzielten Einnahmen zu verzeichnen gewesen, teilte das Unter- nehmen mit. Von Januar bis März erziel- te Facebook einen Umsatz von 17,4 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro). Dies war ein Anstieg um 17 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Gewinn im ersten Quartal betrug 4,9 Milliarden Dollar. Einen Ausblick auf das zwei- te Quartal wollte Facebook wegen der durch die Coro- na-Krise erzeugten Unsicher- heiten nicht riskieren. Die bisherigen Tendenzen im April deuteten auf schwache Einnahmen des Unterneh- mens rund um den Globus hin, hieß es. Die Zahl der aktiven Nutzer der Netzwerke des Konzerns stieg im ersten Quartal deut- lich an. Dies hängt mit den in der Corona-Krise welt- weit geltenden Ausgangs- beschränkungen zusammen, die insgesamt die Internet- nutzung steigen lassen. Die Zahl der monatlich akti- ven Nutzer der drei großen Netzwerken des Konzerns - Facebook, Instagram und WhatsApp - näherte sich den Angaben zufolge der Drei-Milliarden-Marke. Die Zahl der monatlichen Nutzer des wichtigsten Netzwerks Facebooks stieg um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden. Die steigenden Nutzerzahlen nutzen dem Geschäft des Konzerns jedoch wenig, so- lange sie nicht das Anzeigen- geschäft beflügeln. Anzeigen machen den Großteil der Ein- nahmen des Unternehmens aus. www.dtoday.de, Web-C: ag-23562 Nr. 36 10. Jahrgang Samstag, 02.05.2020 TWIN-P: topaktuelle Printversion Ihres Online Portals www. .de Im ersten Quartal aber noch deutliche Umsatzsteigerung Facebook fürchtet deutliche Geschäftseinbußen wegen Corona-Krise Facebook-Logo Foto: AFP Osnabrück (AFP) - Die Ge- werkschaft Nahrung-Ge- nuss-Gaststätten (NGG) fordert eine verstärkte staatliche Unterstützung des Hotel- und Gaststät- tengewerbes in der Coro- na-Krise. Es müsse ganz dringend über einen Ret- tungsschirm für die Bran- che nachgedacht werden, sagte der NGG-Vorsitzen- de Guido Zeitler der Neu- en Osnabrücker Zeitung (Donnerstagausgabe). Er schlug unter anderem vor, die Mehrwertsteuer für Hotels für ein halbes Jahr ganz zu streichen. Auch staatliche Mietzuschüs- se seien eine Möglichkeit, Not leidenden Unternehmen zu helfen. Die von den Grünen vorgeschlagenen Konsum- gutscheine für jeden Bürger in Höhe von 250 Euro nannte der Gewerkschaftschef eine gute Idee. Auch Hotels und alle Urlaubseinrichtungen sollten davon umfasst sein. Der NGG-Chef geht nach eigenen Worten nicht davon aus, dass sich die Lage in der Branche zeitnah norma- lisieren wird. Bei der Wieder- eröffnung von Kneipen, Res- taurants oder Hotels müsse der Schutz der Beschäftig- ten und Gäste an oberster Stelle stehen. Dem müsse im Zweifelsfall die Wieder- eröffnung untergeordnet werden. Hessens Regie- rungschef Volker Bouffier (CDU) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, er hoffe auf weitere Beschlüs- se zur Corona-Krise bei den Beratungen der Ministerprä- sidenten mit Bundeskanzle- rin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag. Dabei habe für die Länder die Frage, ob wei- tere Hilfsprogramme etwa für Restaurants und Gast- stätten aufgelegt werden sollten, große Bedeutung. Die große Koalition hatte in der vergangenen Woche be- schlossen, dass für Restau- rants ab Juli für ein Jahr der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent gelten soll. Für Hotelübernachtungen gilt schon seit zehn Jahren der Steuersatz von sieben Prozent. In der Videokonferenz der Kanzlerin mit den Länder- chefs am Donnerstag soll es unter anderem um die Frage gehen, inwiefern bundesweit wieder Gottesdienste oder andere religiöse Veranstal- tungen stattfinden können. Weiterreichende Entschei- dung über neue Lockerun- gen und Öffnungen werden aber erst von der kommen- den Bund-Länder-Beratung am 6. Mai erwartet. www.dtoday.de, Web-C: ag-23571 Merkel berät am Donnerstag erneut mit Länderchefs über Corona- Maßnahmen Gewerkschaft fordert mehr Unterstützung für Hotel- und Gastronomiebranche Bengasi (AFP) - Der liby- sche General Chalifa Haf- tar hat einen Stopp seiner Militäroffensive auf die Hauptstadt Tripolis bis zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan angekündigt. Haftar gehe damit auf die Forderungen befreundeter Staaten ein, erklärte ein Sprecher des Generals in der Nacht zum Donnerstag in der ostli- byschen Stadt Bengasi. Wenn die Gegenseite gegen die Waffenruhe verstoße, würden die Haftar-Truppen jedoch sehr schnell und unverzüglich antworten. Kurz nach der Verkündung der Waffenruhe waren in Tripolis allerdings erneut Explosionen zu hören, wie Korrespondenten der Nach- richtenagentur AFP aus der Hauptstadt berichteten. Im Libyen-Konflikt sind immer wieder Feuerpausen ange- kündigt worden, die dann nicht eingehalten wurden. Die UNO, EU und mehrere Staaten hatten vor einer Wo- che zu einer Waffenruhe in dem nordafrikanischen Land während des Ramadan auf- gerufen. Der Fastenmonat hatte am vergangenen Frei- tag begonnen. Seine Offensive gegen die von der UNO anerkannte Einheitsregierung von Fajes al-Sarradsch in Tripolis hatte Haftar vor einem Jahr ge- startet. Noch am Montag die- ser Woche sagte der General in einer Fernsehansprache, er wolle die Offensive fort- setzen. Er verfüge über ein Mandat des Volkes, um Libyen zu re- gieren, führte Haftar ins Feld. Auf welche Weise er dieses Mandat erlangt haben will, erläuterte er nicht. In Libyen herrscht seit dem gewaltsamen Sturz des lang- jährigen Machthabers Mu- ammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Einheitsregierung ist schwach. Haftar kontrolliert einen Großteil des Ostens und Südens des Landes. Bei einer internationalen Konferenz im Januar in Ber- lin waren Schritte zur Dees- kalation in Libyen vereinbart worden. So verpflichteten sich die in den Konflikt verwickelten ausländischen Staaten, die Konfliktparteien nicht wei- ter zu unterstützen und das bestehende Waffenembargo einzuhalten. Es gelangen seither aber weiterhin Waf- fen ins Land, auch gab es immer wieder Kämpfe. www.dtoday.de, Web-C: ag-23591 Jedoch erneut Explosionen in Tripolis Libyscher General Haftar verkündet Stopp von Angriffen bis Ende des Ramadan Leere Balkone des Hotels Strandperle in Cuxhaven Foto: AFP Verlust von mehr als 22 Millionen Euro im ersten Quartal Shell rutscht wegen Ölpreisverfall in die roten Zahlen London (AFP) - Der bri- tisch-niederländische Öl- konzern Shell ist wegen des massiven Preisver- falls für Erdöl in die roten Zahlen gerutscht. Im ers- ten Quartal machte Shell 24 Millionen Dollar (22,1 Millionen Euro) Verlust, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Shell noch einen Gewinn von sechs Milliarden Dollar ausgewiesen. Auch das zweite Quartal wer- de schwierig, erklärte Shell. Der Preisverfall hatte mit der Ausbreitung der Corona-Pan- demie im März begonnen und setzte sich im April fort. Der Preis für Erdöl aus den USA rutschte zwischenzeit- lich sogar erstmals in der Geschichte unter Null. Die Nachfrage nach dem Rohstoff hat in der Coro- na-Krise deutlich nachge- lassen, weil weniger Öl ge- braucht wird. Zugleich sind in den USA die Lagerkapazi- täten nahezu aufgebraucht. Die wichtigsten Förderländer einigten sich unlängst zwar auf eine deutliche Drosse- lung der Förderung, doch dies blieb bislang ohne Wir- kung auf die Preise. Shell kündigte an, die Förde- rung von Rohöl und Erdgas sowie die Verarbeitung im zweiten Quartal zurückzu- fahren. Shell-Chef Ben van Beuren erklärte am Donners- tag zudem, die Dividende werde gekürzt - erstmals seit den 40er Jahren. Bereits im März hatte der Konzern an- gekündigt, er werde seine Investitionen um fünf Milliar- den Dollar auf 20 Milliarden Dollar reduzieren. Auch Konkurrent BP leidet unter dem Preisverfall. BP machte im ersten Quartal 4,4 Milliarden Dollar Verlust. Konzernchef Bernard Loo- ney kündigte bereits Ent- lassungen an. www.dtoday.de, Web-C: ag-23629 Logo von Shell an einer Tankstelle. Foto: AFP