seit über Jahren
Von Peter Vössing _____ Beverungen Im Rahmen der WDR-Stadtgesprächs, das das geplante Bereitstellungslager in Würgasssen zum Thema hatte, sorgte Jochen Flasbarth (Staatssekretär im Bundesmi- nisterium für Umwelt, Natur- schutz und nukleare Sicher- heit) mit einer Aussage zum erwarteten Rückgang der Tou- ristenzahlen für Ungemach. Er bemerkte: Wenn man ne- gative Auswirkungen auf den Tourismus vermeiden will, sollte man das [Bereitstellungs- lager Anm. d. Red.] nicht dä- monisieren. Hier wirft er den Kritikern vor, durch Aktionen gegen das geplante Lager für den eigenen touristischen Nie- dergang zu sorgen. Für Lager- gegner wie Dirk Wilhelm eine ungeheure Unterstellung. Rembert Stiewe (Geschäfts- führer von Beverungen Mar- keting) äußerte sich erbost zur Aussage: Der Staatsekretär im Bundes- umweltministerium Jochen Flasbarth mag ein gewiefter Po- litprofi sein, seine Äußerungen zu Auswirkungen des Zen- tralen Bereitstellungslagers in Würgassen auf den Touris- mus sind allerdings nicht nur frech, sondern sie halten auch keiner Überprüfung stand. Wenn man negative Auswir- kungen auf den Tourismus vermeiden will, sollte man das nicht dämonisieren, sagte er im WDR-Stadtgespräch. Um- gekehrt wird ein Schuh dar- aus: Wenn man negative Aus- wirkungen auf den Tourismus vermeiden will, sollte man das ZBL in Würgassen gar nicht erst bauen. Dass die beiden Gutachten, auf die sich Flasbarth bezieht, kei- nerlei Erkenntnisgewinn lie- fern, liegt auf der Hand: sie sollen angeblich aussagen, dass im Umfeld von Nuklear- anlagen die Immobilien- und Grundstückspreise nicht sin- ken und die Übernachtungs- zahlen nicht leiden. Die Gut- achten beziehen sich auf ver- schiedene Zwischenlager und den Zeitraum von 2012 bis 2019. Interessant: 2012 gab es diese Zwischenlager bereits, es ist den Gutachten also kein Vergleich zwischen der Situ- ation Vorher und Nachher zu entnehmen, sondern es wer- den lediglich Jahre gegenüber- gestellt, deren statistische Aus- wertungen offensichtlich auf gleiche Ergebnisse hinauslau- fen müssen. Dass ein ruhendes Zwischen- lager andere Auswirkungen auf die touristische Wahrneh- mung hat als ein stetig auf Schiene und Straße bedien- tes Logistikzentrum dürfte ebenfalls auf der Hand lie- gen. Für diese Einschätzung braucht es kein Gutachten, schon gar keins, was jeglicher Aussagekraft entbehrt. Die in den letzten Jahren for- cierten Bestrebungen, unsere Region touristisch attraktiver zu machen, werden durch ein solches 325 x 116 x 17 Meter (!) messendes Monster torpe- diert. Und es wird ja nicht ir- gendeine Ware dort gelagert werden, sondern Atommüll. Kein sehr attraktives Argu- ment, um seinen Urlaub im Weserbergland zu verbringen. Ob die Qualitätsoffensive und Zertifizierung des Weserrad- weges R99, ob Rund-Wander- wege, Weser-Skywalk, ob Kul- turerbe Corvey, Porzellanma- nufaktur Fürstenberg, Hafen Bad Karlshafen oder das We- serufer Beverungen und viele weitere überregionale und lo- kale Projekte: All das wurde und wird touristisch in Wert gesetzt. Und wird rapide an touristischem Wert verlieren, wenn Würgassen die Atom- müllhalde ganz Deutschlands wird. Richtiggehend wütend macht mich nicht nur, dass Staatsse- kretär Flasbarth und die BGZ offensichtlich meinen, mit solchen Taschenspielertricks Meinung machen zu können - sondern auch, dass Herr Flas- barth hier die Verantwortung umkehrt. Weil die Bevölke- rung dieses Atom-Monstrum nicht haben möchte und dies auch deutlich zum Ausdruck bringt, wird das touristische Image der Region geschwächt? Gehts noch, Herr Flasbarth? Stellen Sie sich vor, Sie hät- ten ein Einzelhandelsgeschäft oder ein Restaurant, Herr Flas- barth. Ihr Unternehmen hat in den letzten Jahren investiert, um unter ohnehin schwierigen Marktbedingungen den Kampf der Standorte bestehen zu kön- nen. Und dann kommt aus heiterem Himmel eine Bau- kolonne einer Bundesbehörde und mauert den Eingang ihres Geschäftes zu. Mit der lapida- ren Begründung: Das muss so, das haben wir so entschieden, es musste ja schnell gehen. Sie würden sich zu Recht aufre- gen, die Öffentlichkeit suchen, die Sinnlosigkeit und Unge- rechtigkeit der Aktion anpran- gern. Und die Bundesbehörde würde argumentieren: Jetzt machen sie doch hier nicht so ein Geschrei, sie reden ja öf- fentlich ihr eigenes Geschäft schlecht, das wird negative Auswirkungen auf die Kun- denfrequenz haben!: Merken Sie selbst, Herr Flasbarth, dass das ausgewiesener Blödsinn ist, oder? Auch der heimische Bundes- tagsabgeordnete Christian Haase (viele Jahre selbst Bür- germeister in Beverungen) gab ein Statement zur Aussage Flasbarths: Zum einen halte ich von Be- zeichnungen wie Atomklo wenig, obwohl so etwas nur quasi überspitzt die Sorge um ein dauerhaftes Zwischenla- ger ausdrückt. Es ist aber nicht mein Sprachgebrauch. Viel wichtiger ist aber die mögliche politische Aussage dahinter: Bitte keine öffentliche Kri- tik. Ihr sägt an eurem eigenen Ast Sollte Herr Flasbarth das so gemeint haben, bin ich dann gänzlich anderer Meinung. Natürlich sind die Sorgen um die touristische Entwicklung berechtigt. Solche Aspekte ha- ben bei der Standortauswahl offensichtlich keine Rolle ge- spielt und müssen jetzt einge- bracht werden. Wenn ich sehe wie das Thema und die Fragen in der An- fangszeit behandelt wurden, wie Frau Schulze offensicht- lich bis heute auf den persön- lichen Gesprächswunsch der Kommunalpolitiker nicht re- agiert hat, wirkt ein solcher Appell mehr als befremdlich. So etwas hätte in einem Minis- terinnengespräch als Aspekt gebracht werden können, aber nicht in einer Podiumsdiskus- sion. Kommunikation auf Au- genhöhe sieht für mich anders aus. Man müsste also fragen, ob Herr Flasbarth aufklären wollte, dann hat er die falschen Worte gefunden oder ob er ein mangelndes Gefühl für die Sor- gen der Menschen in unserer Region hat. MdB Christian Haase Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung e.V. Stadthalle Beverungen Kulturbüro: Weserstraße 16 | 37688 Beverungen | Karten-Telefon: 05273 392223 | www.kulturgemeinschaft-beverungen.de Sonntag |29.08. 20.00 Uhr Weser Open Air 2021 SARAH CONNOR HERZ KRAFT WERKE - Sommertour 2021 Karten: ab 59,90 21 Dienstag |01.06. 20.00 Uhr #Freundschaft Von und mit Gilla Cremer, am Klavier Gerd Bellmann Karten: ab 13,00 21 NACHHOLTERMIN Șȱȱ ûǰȱȱ ȱȱȱ§ǯ 9 ȘǷ ȱ ȱǻĵǼȱ ȱ ȱȱǻȱǼȱ ȱȬȱûȱ Ƿ 9 9 9 9 9 9 Küchenwerk - Exclusive Ei n bauküche n i n dividuelle Maßa n fe r tigu n g - Küche n mode rn isie r u n g - Elekt r oge r äte , Spüle n, Zubehö r - Bode n beläge - Pe r sö n liche Be r atu n g vo r O r t seit über 50 Jahren Küc h e n na c h M a ß - B r ilo n e r St r . 9 1 - 344 1 4 Wa r bu r g-Sche r fede www.tusche n -küche n .de - 05642/98950 - i n fotusche n -kueche n .de Q ua litätsküc h e n - Di r ekt a b W e r k! Küchen nach Maß - Briloner Str. - r r - erfede w .t u schen-k u e .de - 05642/98950 - infot u schen-k u echen.de Aussage des Staatsekretärs sorgt für Ungemach Heftige Kritik aus der Region Staatssekretär im Bundesminis- terium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Jochen Flasbarth. Foto: Bundesregierung/Sandra Steins Brakel (ozm) - Das Dekanat Höxter lädt alle Interessierten in der Adventszeit dazu ein, die begehbaren Geschichten in den beleuchteten Fenstern des Dekanatsbüros Höxter, Klosterstraße 9, in Brakel, von draußen zu erfahren. In jeder Adventswoche stellt es eine andere Geschichte dar: Ab Mo., 30. November, wird die Nikolausgeschichte als Angebot für Familien aus- gehängt (Angebot für Fami- lien), ab Mo., 7. Dezember, wird der Impuls Tulpenzwie- bel im Advent insbesondere als Angebot für Erwachsene ausgehängt, ab Mo., 14. De- zember, wird ein Impuls für Jugendliche ausgehängt, ab Mo., 21. Dezember, wird die Weihnachtsgeschichte für alle ausgehängt. Kommen Sie einfach vor- bei und lassen sich durch die gestalteten Fenster in vor- weihnachtliche Stimmung versetzen. Am Ende war- tet auch noch eine kleine Überraschung. Boffzen (ozm) - Der Kirchen- vorstand der ev. Erlöserkir- chengemeinde Boffzen lädt alle ein, sich auf einen besonderen Weg durch die Adventszeit zu begeben. Ab dem 2. Dezember 2020 star- tet dieser Weg durch den Ort, der sich wie ein Adventskalen- der aufbaut. An jedem 2. Tag wird bis Weihnachten an ver- schiedenen Häusern in Boff- zen eine weitere liebevoll ge- staltete Szene der Weihnachts- geschichte zu erleben sein. Bis zum 6. Januar sind diese Ad- ventsfenster beleuchtet und laden ein zu abendlichen Spa- ziergängen durch den Ort. Lassen Sie sich überraschen und genießen Sie den etwas anderen Adventsweg, so die Veranstalter. Adventsfenster Die Adventsfenster öffnen sich am 2.12. in Hessenborn 21a, am 4.12. in Gebhardsha- gen 9, am 6.12. in Hermann- Löns-Str. 11a, am 8.12. in Gerhart-Hauptmann-Str. 6, am 10.12. in Fliederweg 20, am 12.12. in Sollingstr. 2, am 14.12. in Im niederen Felde 10, am 16.12. in Sandergasse 3, am 18.12. in Heinrich-Ohm-Str. 19, am 20.12. in Heinrich-Ohm- Str. 25, am 22.12. in Trift 1a, am 24.12. in Bachstr. 17. Begehbare Geschichten Der etwas andere Adventsweg Kollerbeck (ozm) - Die im letz- ten Jahr erschienene DVD mit bewegten Bildern des Heimat- dorfes Kollerbeck wird neu auf- gelegt. Die vom Bad Driburger Fotografen Klaus Grimm ein- gefangenen Sommer-Impressi- onen wurden mit einem Lied von Ursula Meier aus Alten- bergen von der heimischen Musikband Blech&KO Koller- beck zu einem neuen Heimat- lied arrangiert. Dieses Zusam- menspiel von Bildern und dem Lied lässt bewusst Freiräume in der Definition für die eigene Vorstellung und die ureigenen Gedanken, die man mit Zu- hause und Heimat verbindet. Zuhause ist Heimat. Zuhause ist, wo man seine Wurzeln hat. Wo man aufge- wachsen ist, lange Zeit zuhause war und meist auch immer wieder zurückkehren kann. Zuhause ist das Elternhaus. Das Heimatdorf, die Heimat- stadt. Zuhause und Heimat das ist so ein wohliges Gefühl, jedes Mal, wenn man zurück- kommt, gerade auch jetzt in dieser dunklen Jahreszeit Auch wenn man für mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre nicht da war: Es kommt einem irgendwie alles vertraut und gleichzeitig auch ein we- nig fremd vor. Man ist hier nicht mehr täglich unterwegs, aber man kann sich sehr gut an den täglichen Weg zum Kin- dergarten, zur Schule oder zu den Lieblingsplätzen, die man mit Freunden besuchte erin- nern. Man kennt sich aus und doch sind manche Dinge an- ders. Zuhause sind aber auch vertraute Freunde und Familie. Menschen, die einen meist ein langes Stück zu Beginn unse- res Lebens begleitet haben und heute aus der Ferne weiterhin begleiten. Menschen, zu denen wir gerne zurückkehren, mit denen wir gerne Feste gefeiert oder mit denen wir auch Prozessionen gegangen sind. Manche ver- lassen ihre Heimat auch nie, bleiben ihr treu und für sie bleibt Heimat auch immer das- selbe Zuhause. In dieser ent- behrungsreichen Pandemie -Zeit, wo sich das Leben wie- der von Grund auf neu zu be- sinnen sucht, vergleichbar ei- nem Baum, der seinen Saft im Herbst in den Stamm zieht um für den Winter gewappnet zu sein, bringen Spaziergänge in der Natur oder auch die Koller- becker Impressionen auf dem TV Denkanstöße zu einer po- sitiveren Einstellung oder zu einer Neuorientierung für den Erhalt von Lebensfreude. Hei- mat ist ein Gefühl, ein Gefühl der Geborgenheit, des Wohl- fühlens und das Gefühl des Willkommen-Seins, das Gefühl akzeptiert zu werden, so wie man ist. Wenn wir mit diesem Anlie- gen etwas mehr Lebensfreude in den Alltag tragen können, dann ist uns etwas gelungen, zumal der Erlös an soziale Ein- richtungen vor Ort wie den Kindergarten und die Sozial- station Jung und Alt geht. Die DVD mit dem Titel Das Kollerbecker Lied kann ab so- fort bei der Pension Ridder Tel. 05284/375 innerhalb der Öff- nungszeiten für 10 erworben werden. Wenn Heimatgefühl eine Melodie bekommt Foto: U. Schäfer Borgholz (ozm) - Der Pastoral- verbund Borgentreich und das Dekanat Höxter laden ein zu Adventsgottesdiensten für Ju- gendliche und junge Erwach- sene an der Klus Eddessen / Borgholz. Gemeinsam mit Kai Greupner vom Kreativbüro nurguteleute in Warburg sowie Falk Brenke, fee fairs events aus Höxter wurde ein liturgi- sches Angebot entwickelt, wel- ches unter Einhaltung der ak- tuellen Corona Bestimmungen für Gottesdienste im Freien stattfinden kann. Wir haben überlegt, wie wir Jugendliche und junge Er- wachsene mit einem neuen Gottesdienstformat während der Corona Zeit erreichen kön- nen. Dabei wollen wir die be- sondere Atmosphäre an der Klus Eddessen nutzen. Dieser Ort verfügt über einen so groß- zügigen Außenbereich, dass wir problemlos Abstand hal- ten und trotzdem gemeinsam Gottesdienst feiern können, berichtet Matthias Hein, Ge- meindereferent im Pastoral- verbund Borgentreicher Land und an der Klus Eddessen. Die Liturgie der Gottesdienste soll durch Live Musik von Künst- lerinnen aus dem Kreis Höx- ter sowie durch eine wech- selnde Beleuchtung der Loca- tion zu besonderen Begegnun- gen während der Adventszeit führen. Wir sind froh, dass wir kurzfristig mit Kai Greu- pner und Falk Brenke starke Partner gefunden haben, die genau wie wir von der Idee begeistert waren. Gemeinsam freuen wir uns sehr auf die- ses Format der Jugend-Got- tesdienste an der Klus Eddes- sen, sagt Teresa Wagener, Re- ferentin für Jugend und Fami- lie, Dekanat Höxter. Möglich macht das der neu eingerich- tete Fond Weihnachten trotz Corona des Erzbistums Pa- derborn. Die Platzierung der Teilnehmenden soll durch die Zuordnung an Stehtische mit ausreichenden Abständen im Außenbereich der Klus Eddes- sen gewährleistet werden. Die Gottesdienste finden an je- dem Adventssonntag um 16.30 Uhr an der Klus Eddessen / Borgentreich statt. Auf dem Gelände der Klus Eddessen gelten die Maskenpflicht und die Einhaltung der Abstands- regeln. Um eine Anmeldung zum Gottesdienst wird gebe- ten unter infodekanat-hx.de oder 05272-3946200. Frohe Botschaft, gute Mukke