geht nicht darum

Von Peter Vössing _____ Beverungen Einmal mehr rückte das geplante atomare Bereitstellungslager in Wür- gassen in den Fokus der Öf- fentlichkeit. Im Rahmen der vom Radiosender WDR 5 durchgeführten Stadtgesprä- che wurde intensiv über das Projekt der BGZ (bundes- eigene Gesellschaft für Zwi- schenlagerung) diskutiert. Erstmals stellte sich der Staats- sekretär im Umweltministe- rium des Bundes, Jochen Flas- barth, den Fragen der Bürger. Er war via Videokonferenz aus Berlin zugeschaltet. Wei- tere Teilnehmer auf dem Po- dium waren Dr. Heinz-Walter Drotleff (BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung), Huber- tus Grimm (Bürgermeister der Stadt Beverungen), Prof. Dr. Dr. Martin Hörning (Bürgerin- itiative Atomfreies 3-Länder- eck e.V.) und via Videokon- ferenz Jochen Stay (bundes- weite Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt). Die Moderation übernahmen Judith Schulte-Loh und Ste- fan Leiwen. Für die Redaktion waren Jörg Brücher und Elke Vieth vom WDR zuständig. Aufgrund der verschärften Co- ronamaßnahmen war eine Zu- schauerbeteiligung nur aus dem Auto heraus (sie standen vor der Stadthalle) möglich. Sie konnten übers Autoradio die Live-Sendung verfolgen und durch das geöffnete Auto- fenster mitdiskutieren. Wichtigste Erkenntnis des Tages war die Äußerung des Staatssekretärs, der auf die Frage nach dem Grund warum man die Region - im verkehrs- technischen Nichts - zur zent- ralen Drehscheibe für Atom- müll aus ganz Deutschland machen möchte, antwortete: Es geht nicht darum, den bes- ten Ort zu finden. Es geht da- rum, einen Standort zu fin- den, der für 30 Jahre geeignet ist, bei dem also alle Geneh- migungsanforderungen gege- ben sind und dafür harsche Kritik aus der Bevölkerung erntete. Für viel Ungemach sorgte auch die Aussage Flas- barths: Wenn man negative Auswirkungen auf den Tou- rismus vermeiden will, sollte man das nicht dämonisieren. Hier wirft er den Kritikern vor, durch Aktionen gegen das ge- plante Lager für den eigenen touristischen Niedergang zu sorgen. Für die Lagergegner, so auch Dirk Wilhelm ist das eine ungeheure Unterstellung. Wir sollen sozusagen selbst Schuld sein, wenn das Vor- haben in Würgassen negative Auswirkungen auf die Attrak- tivität der Region hat. Prof. Hörning sprach von ei- ner Fülle von Gründen, die gegen das atomare Zwischen- lager am Standort Würgas- sen sprächen, die er auf einige Kernbereiche reduzierte: Es sei der Nutzen eines solchen Zwi- schenlager weiterhin an keiner Stelle nachgewiesen. Mit ins- gesamt rund 1 Milliarde Kos- ten werde angeblich ein Zeit- gewinn von wenigen Jahren erwartet, auch dies - so Hör- ning - eine einfache Behaup- tung, die bislang durch nichts nachgewiesen sei. Es läge dazu keine Studie vor. Zweitens sei die Begrifflich- keit des Logistikzentrums bewusst verharmlosend ge- wählt. Denn dabei handele es sich nicht einfach um ein Lo- gistikzentrum. Wenn man von einer Einlagerung über Jahrzehnte - und das weit ent- fernt von der Endlagerstätte - spreche, dann habe dies den Charakter eines Zwischenla- gers und müsse mit entspre- chenden Kriterien behandelt werden. Drittens seien die Kriterien, die für das gute Abschneiden des Standorts im Ranking ver- antwortlich seien, höchst dis- kutierbar und fehlerhaft. Und das Gutachten des Öko-Insti- tuts, das die Auswahl bestäti- gen soll, erfülle nicht die Erfor- dernisse an ein unabhängiges, wissenschaftliches Gutachten. Bürgermeister Hubertus for- derte BGZ und Staatsminister auf, ein Logistikgutachten als Diskussionsgrundlage zu er- stellen. Er bezeichnete die Ver- kehrsanbindung wenn Atom- transporte durch enge Dörfer rollen als mangelhaft und pro- blematisch und wies auf Ge- fahren durch Unfälle mit den Atommüllcontainern hin. Flasbarth erklärte, dass es im Rahmen des Genehmigungs- verfahrens sowieso zu einem Gutachten kommen müsse. Bürgermeister Grimm for- derte, dass sich der Bundes- umweltausschuss mit der Pro- blematik beschäftigen und neu bewerten müsse. Dann käme man zu ganz neuen Erkennt- nissen für die Findung des bestmöglichen Standortes, der nicht Würgassen sei. Jetzt überschnelle Entschei- dungen zu treffen ist nicht richtig. Jetzt muss man sich die Zeit nehmen, das Entschei- dungsprozedere neu aufzurol- len, bestätigte Hörning die Forderung Grimms. Quintessenz am Ende der Sen- dung war, dass die Kritiker in ihrem Bestreben, das Lager zu verhindern, eher bestärkt wur- den, weil die Argumentation der BGZ und des Staatssekre- tärs wenig stichhaltig gewe- sen sei. WDR-Stadtgespräch zum Würgasser Atomlager Es geht nicht darum, den besten Standort zu finden Stadtgespräch in Beverungen: (v.l.) Judith Schulte-Loh und Stefan Leiwen (Moderatoren), Dr. Heinz-Walter Drotleff (BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung), Prof. Dr. Dr. Martin Hörn- ing (Verein Atomfreies 3-Ländereck) und Bürgermeister Hubertus Grimm. Foto: Vössing Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung e.V. Stadthalle Beverungen Kulturbüro: Weserstraße 16 | 37688 Beverungen | Karten-Telefon: 05273 392223 | www.kulturgemeinschaft-beverungen.de Samstag |15.01. 20.00 Uhr Sonntag 16.01. 11.00 Uhr Storno 2020 - Die Abrechnung Kabarettistischer Jahresrückblick Karten behalten ihre Gültigkeit 22 22 verlegt vom 15.01. u. 16.01.2021 Șȱȱ ûǰȱȱ ȱȱȱ§ǯ 9 ȘǷ ȱ ȱǻĵǼȱ ȱ ȱȱǻȱǼȱ ȱȬȱûȱ Ƿ 9 9 9 9 9 9 & Freitag |27.08. 15.00 Uhr Weser Open Air 2021 Wincent Weiss - Lena - Lotte - Miu - Michael Schulte Karten: ab 59,95 NACHHOLTERMIN 21 Von Marc Otto ______ Höxter Weihnachten ist das Fest der Liebe, gleichsam versetzt es aber auch leiden- schaftliche Dekorateure in Hochstimmung. Kein ande- rer Feiertag in Deutschland wird wohl mit so viel dekora- tiver Hingabe zelebriert. Am Wetter wird es liegen: Kalt und frostig naht der Win- ter, früh wirds dunkel und die Farben der Natur ha- ben die Lebendigkeit längst eingebüßt. Da umgibt man sich doch gern selbst mit sat- ter Farbenpracht, Licht und schönen Dingen. Wer nach Inspiration sucht, findet im Möbelhaus Weser Wohnwelt reichlich: Dort entfaltet sich, sehr zentral gelegen, die Adventsausstel- lung auf rund 400 Quadrat- metern. Hier wird alles rund ums Fest präsentiert, in ei- ner Fülle von Dekorations- stilen. Glitzerndes Mintgrün und Beerenrosa, edles Silber und Gold, Knallrot oder auch Nussbraun sind nur einige der beliebten Farben aus der großen Weihnachtspalette. Ob modern oder klassisch, oder auch vermischt fün- dig wird, wer sich umschaut. Dekorationsartikel für Tisch und Fensterbank sind dabei ebenso vertreten wie Baum- schmuck und Lichterketten, für draußen wie für drinnen. Die alljährliche Ausstel- lung wurde dabei sehr über- sichtlich gestaltet, mit viel Platz zum Schlendern, so- dass sich die Kunden beim Stöbern ohne Probleme aus dem Wege gehen können den besonderen Zeiten ge- schuldet, in denen wir uns befinden. Das Sortiment der Ausstel- lung wird übrigens regelmä- ßig aufgestockt, angepasst und verändert. Ein zweiter Blick lohnt sich also durch- aus. (Fotos: Otto) Anzeige Weser Wohnwelt Vielfältige Auswahl stimmt aufs Fest ein